Japan schärft Harpunen

Delegation droht Austritt aus Internationaler Walfang-Kommission an, wenn Moratorium nicht abgeschafft wird

SORRENT dpa ■ Die weltgrößte Walfangnation Japan hat auf der Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) mit einem Austritt gedroht, falls das Moratorium für den kommerziellen Walfang nicht aufgehoben wird. Die japanische Delegation forderte in Sorrent erneut, die Jagd auf Meeressäuger offiziell wieder zu erlauben.

Eine knappe Mehrheit der über 50 IWC-Mitgliedstaaten will das Moratorium beibehalten. Es kann nur mit einer Dreiviertelmehrheit abgeschafft werden. Experten halten einen Austritt Japans aber für unwahrscheinlich: „Die IWC regelt auch die weltweiten Schutzgebiete für Wale. Wenn Japan austritt, kann das Land zukünftig nur noch in seinen eigenen Gewässern Wale jagen“, hieß es von Greenpeace.

Japan umgeht seit Jahren das Moratorium, indem es Walfang zu angeblich wissenschaftlichen Zwecken betreibt, und hat schon zuvor mit einem IWC-Austritt gedroht. Der Tierschutzfonds wirft Japan Korruption zur Durchsetzung seiner Handelsinteressen vor. Der IFAW erklärte, Japan besteche Mitgliedstaaten mit der Aussicht auf Entwicklungsgelder, um deren Unterstützung für den kommerziellen Walfang zu erlangen.