Interessiert die Bohne

Hamburger Tchibo-Konzern stellt am Montag die Weichen für den Kauf von Beiersdorf. Herz-Familie ordnet sich neu

Hamburg dpa ■ Der kommende Montag wird ein wichtiger Tag in der Geschichte des Hamburger Tchibo-Konzerns und seiner heillos zerstrittenen Eigentümer-Familie Herz. Die Hauptversammlung des Kaffee- und Handelsunternehmens wird endgültig beschließen, den langjährigen Vorstandsvorsitzenden Günter Herz und seine Schwester Daniela für rund vier Milliarden Euro aus dem Unternehmen herauszukaufen. So hat es Tchibo bereits Ende Juni mitgeteilt.

Tchibo gehört künftig Michael, Joachim und Wolfgang Herz und ihrer Mutter Ingeburg. Der neue Tchibo-Chef Dieter Ammer geht nun mit weniger Sorgen, aber auch mit weniger Geld ans Werk. Sein Auftrag lautet nach wie vor, für Tchibo die Mehrheit oder zumindest eine deutliche Aufstockung am ertragsstarken Beiersdorf-Konzern zu erreichen. Die Allianz-Versicherung mit ihrem Paket von 44 Prozent der Beiersdorf-Aktien gilt seit zwei Jahren als verkaufswillig, ohne dass tatsächlich ein Geschäft zu Stande kam.

Bislang hält Tchibo 30 Prozent an Beiersdorf und hat erfolgreich verhindert, dass ein Großkonzern den Hersteller der Weltmarke Nivea in die Hand bekommen konnte. Gegen den Willen der Hamburger kann kein anderes Unternehmen die begehrte Marke Nivea ergattern.

Entscheidend für die Beiersdorf-Zukunft wird nun sein, ob sich Tchibo und die Allianz einig werden. Da mit dem Abfluss von vier Milliarden Euro an Günter und Daniela Herz die Kriegskasse deutlich leerer geworden ist, will Tchibo wohl nicht mehr den gesamten Allianz-Anteil haben.