IAA nach Hannover?

Die Verbands-Drohung, die Autoschau aus Frankfurt abzuziehen, könnte nur Taktik sein

Hannover taz ■ Beim Buchmessen-Hickhack im vergangenen Jahr war das Prozedere ähnlich: „Nachdenken“ über einen Umzug nach München, Gespräche mit den Frankfurtern, Preise gesenkt, alles wieder paletti: die Buchmesse bleibt. Vielleicht könnte man den Vorstoß des Verbands der Deutschen Automobilindustrie (VDA) demnach auch nur als Taktik werten, um die Kosten zu drücken: Mitten in die Vorbereitungen zur Internationalen Automobilausstellung (IAA) im September knallte jetzt VDA-Geschäftsführer Kunibert Schmidt: Als Alternativen für Frankfurt „kämen Düsseldorf, Hannover, Köln und München in Frage“. Möglich sei der Standortwechsel schon 2005.

Hinter den Überlegungen stecken wohl – genau wie beim Gerangel um die Buchmesse – die deftigen Frankfurter Hotelpreise. Hannover freut sich natürlich, immerhin soll die PS-Schau 400 Millionen Euro Kaufkraft bringen. Konkrete Gespräche habe es noch nicht gegeben, „wir haben aber sicher eine sehr gute Ausgangsposition“, sagt Messesprecher Detlev Rossa. Seit 1992 wird bereits die Nutzfahrzeug-IAA in der Niedersachsen-Metropole ausgerichtet. Auch mit Hannoveraner Hoteliers habe man bereits gesprochen – bislang erhebt die Gastronomie während Cebit und Hannover-Messe nämlich deftige Aufschläge. ksc