Olympisches Schießen ohne Ausländer

Athen weist Berichte über bewaffnete US-Bodyguards zurück. Nur griechische Polizisten dürfen Waffen tragen

ATHEN/BERLIN dpa/afp/taz ■ Die Regierung in Athen hat gestern Berichte über die Präsenz bewaffneter amerikanischer Sicherheitskräfte bei den Olympischen Spiele zurückgewiesen. „Es ist mir unmöglich, die vielen widersprüchlichen Meldungen zu verfolgen“, sagte der griechische Minister für öffentliche Ordnung, Giorgos Voulgarakis, im Rundfunk. „Ich wiederhole noch mal: Verantwortlich für die Olympia-Sicherheit wird ausschließlich die griechische Polizei sein.“

Wie der Minister weiter erklärte, „mischen verschiedene Medien immer wieder Wahrheit und Märchen. Jede Mannschaft darf Personen mitbringen, die für ihre Sicherheit sorgen. Diese werden aber keine Waffen tragen. Nur die begleitenden griechischen Sicherheitskräfte werden bewaffnet sein.“

Die New York Times hatte gestern von einem Arrangement mit Griechenland berichtet, wonach US-Sicherheitskräfte in Athen bewaffnet sein dürfen. Der Bericht habe „keine Realitätsgrundlage“, sagte Voulgarakis.

Nach Meinung eines Experten ist der Zeitungsbericht jedoch durchaus glaubwürdig. Athen müsse dementieren, um die griechische Öffentlichkeit nicht zu verprellen, erklärte er gestern der taz. Das Dementi sei aber auf Dauer nicht haltbar. Die griechische Regierung werde sich dem Druck vor allem aus den USA, Israel und Großbritannien beugen müssen. Bereits jetzt befänden sich amerikanische Leichtathleten, die auf Kreta trainierten, in Begleitung ihrer eigenen bewaffneten Bodyguards.

Auch bislang hatte die griechische Regierung die Stationierung ausländischer Sicherheitskräfte strikt abgelehnt und betont, die Sportveranstaltung werde allein von griechischen Sicherheitskräften bewacht. Für die Sicherung der Olympischen Spiele vom 13. bis 29. August hatte Athen allerdings die Nato um die Bereitstellung von Awacs-Radarflugzeugen gebeten. Die Verteidigungsallianz kam der Anfrage letzten Monat nach. SUVA