Wenig Konkretes zur Nordbank

Definitive Entscheidungen über das Schicksal der HSH Nordbank wird es am heutigen Dienstag nicht geben. Das erklärte der Sprecher der Hamburger Senats, Christof Otto, auf taz-Anfrage. Zunächst gebe es „weiteren Bedarf, Szenarien durchzurechnen“. Am Vormittag wollen sich die Kabinette von Hamburg und Schleswig-Holstein auf einer Sitzung im Rathaus der Hansestadt mit der Lage der gemeinsamen Landesbank beschäftigen. Die Haushaltsausschüsse der beiden Landesparlamente treffen sich am Nachmittag in Hamburg zu einer gemeinsamen Krisensitzung, am Mittwoch kommen die Koalitionsspitzen von CDU und GAL in Hamburg erneut zu einer „großen Runde“ zusammen. Bis Dienstag nächster Woche ist die Frist verlängert worden, um beim Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (Soffin) des Bundes Hilfen zu beantragen. Diese Frist werde ausgeschöpft, heißt es im Rathaus.

Am Sitz der HSH Nordbank in Kiel haben am Montagmittag rund 200 Beschäftigte für ihre Arbeitsplätze demonstriert. Die Bank hat das Jahr 2008 mit einem Verlust von rund 2,8 Milliarden Euro abgeschlossen. Es wird befürchtet, dass bis zu 1.800 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz verlieren könnten. Die Haupteigentümer der Bank, Hamburg und Schleswig-Holstein, stehen vor der Entscheidung, zusammen das HSH-Eigenkapital mit drei Milliarden Euro aufzufüllen und für weitere zehn Milliarden Euro Bürgschaften zu übernehmen. SMV