Stella will Chef sein

Beim Bau des Stadtschlosses holt sich der Architekt Hilfe bei Kollegen. Die Federführung bleibt allerdings bei ihm

Der italienische Architekt Franco Stella hat bekräftigt, dass die „Federführung und Verantwortung“ beim Bau des Stadtschlosses als Humboldt-Forum „ausschließlich bei mir liegt“. Stella bestätigte gleichzeitig den Bericht der Berliner Morgenpost, dass er mit den Büros Hilmer & Sattler und Albrecht sowie Gerkan, Marg und Partner „Gespräche geführt und Vereinbarungen über eine Zusammenarbeit“ beim Bau des Stadtschlosses getroffen habe.

Dem Bauherrn, vertreten durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, seien diese Vorgänge bekannt. Das bestätigte eine Sprecherin von Bauminister Wolfgang Tiefensee (SPD) am Montag. Es sei zudem ein üblicher Vorgang, dass kleine Architektenbüros bei Großaufträgen andere Architekten um Unterstützung bitten. Die Beauftragung für den Bau gehe jedoch nur an Stella.

Ende Januar hatte sich Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) von Stella dessen Pläne im Detail weiter erläutern lassen. Das vom Bundestag beschlossene Humboldt-Forum soll an drei Seiten wieder die Barockfassaden des einstigen Hohenzollernschlosses erhalten und von 2010 bis etwa 2013 für 552 Millionen Euro (einschließlich Erstausstattung) errichtet werden. Der Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (AIV) geht jedoch davon aus, dass die tatsächlichen Kosten um 30 Prozent höher liegen und vermutlich über 700 Millionen Euro betragen werden. Als Konsequenz forderte der AIV eine neue Kalkulation für die Rekonstruktion des Schlosses. DPA