Zwergwale entgehen Nippons Mägen

Walfangkommission entscheidet: Antarktis bleibt Schutzzone für Zwergwale. Anträge auf zwei weitere Schutzgebiete in Pazifik und Atlantik abgelehnt

SORRENT dpa ■ Japan hat bei der Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) erneut eine Niederlage erlitten. Die IWC schmetterte den japanischen Wunsch nach einer sechsfach höheren Jagdquote für Zwergwale in der Antarktis am Mittwoch ab. Im süditalienischen Sorrent stimmten 19 Nationen für den Vorstoß, 30 Länder dagegen, darunter auch Deutschland. Das Gebiet wird damit bis zum Jahr 2014 Schutzzone bleiben, falls es in den kommenden Jahren keine neuen Vorstöße der Walfangbefürworter gibt. Anträge auf die Einrichtung von zwei neuen Schutzgebieten im Südwestpazifik und im Südatlantik wurden am Mittwoch allerdings abgelehnt.

Japan hatte gefordert, im antarktischen Schutzgebiet in den nächsten fünf Jahren alljährlich 2.914 Zwergwale (Minkewale) erlegen zu dürfen. Trotz des Moratoriums für die kommerzielle Jagd töten japanische Walfänger in dem Gebiet bereits jährlich 440 Zwergwale unter dem Vorwand der Forschung. Japan argumentiert, es müssten in Zukunft mehr Wale erlegt werden als bisher, um zu beweisen, dass die Meeressäuger für den Rückgang der Fischbestände verantwortlich seien. „Jedoch geht das Fleisch der Wale natürlich nach Japan“, betonte Greenpeace.

Bereits zu Beginn der Tagung, die am Donnerstag zu Ende geht, hatte Japan gefordert, die Jagd auf Wale wieder offiziell zu erlauben. Sollte das Moratorium nicht bis 2005 aufgehoben werden, werde das Land „folgenschwere Schritte“ ergreifen, hieß es.