Mieses Klima

Betr.: Kommentar „Hamburg, die unsichere Stadt“, taz hamburg v. 5. 8. 03

Elke Spanner schreibt einem aus der Seele – Hamburg ist auf dem besten Weg, ein mieses Klima zu verbreiten, sozial, verkehrspolitisch, menschlich schlechthin. Abgesehen davon spüre ich als gebürtige Hamburgerin auch stadtplanerisch wenig Erbauliches: Beliebigkeit und Anpassung an Mainstream und Mittelmaß nimm deinen Lauf. Der eigentliche Charakter Hamburgs wird durch Zubauen verwässert, Originalität, Persönlichkeit und Kreativität sucht man vergeblich. Gnade dem, wer etwa in Sachen künstlerischer Arbeit bezahlbare Räumlichkeiten sucht. Die Preise sind gigantisch. Und überhaupt, Dinge ums allgemeine Wohlergehen, die Menschen nun wirklich angehen, Stadtteil, Kinder, Umfeld – all das hat keinen Stellenwert. Es wird Zeit, dass sich was ändert. Nur wann und mit wem, wenn die Opposition derart lahm ist und auch keine Persönlichkeiten präsentieren kann. Armes, reiches Hamburg! Schade auch, dass die taz hamburg immer mickriger wird – denn auch ein entsprechendes Medium fehlt dieser Stadt. Vielleicht aber ist auch das eine Strategie, denn mit den Schöne-Welt-Axel-Springer-Organen und einem bieder-verschnarchten NDR mit allerlei Märchenerzählern wird der Mensch intellektuell eher zugeschüttet,(...). Kräht der Hahn auf dem Mist, bleibt eh alles, wie es ist ... abgesehen davon sollten sich das Hamburger Abendblatt & Co. nicht die Wunden lecken – denn hier wurde ja auch einem Schill dazu verholfen, sich in den rechten Stuhl zu setzen, der Zauberlehrling läßt grüßen (...). Hamburg, die Stadt und der Müll. In tiefer Trauer grüßt SUSANNE SÖLTER