Horstmann setzt auf die Flotte

Bei der nordrhein-westfälischen Hafenkonferenz in Düsseldorf benennt Landesverkehrsminister Axel Horstmann (SPD) die Chancen der Binnenschifffahrt in Europa. FDP kritisiert „Ankündigungspolitik“

VON ELMAR KOK

Verkehrsminister Axel Horstmann (SPD) mahnt Nachwuchsarbeit an. Nur wenn der Binnenschiffer seine Ausbildung um kaufmännische und logistische Qualifikationen erweitere, könne der Wettbewerbsvorteil der ausländischen Flotten wettgemacht werden, sagte der Minister gestern. Zudem müssten die Flotten der Binnenschiffer endlich modernisiert werden, forderte Horstmann bei der nordrhein-westfälischen Hafenkonferenz in Düsseldorf.

Der Minister forderte die Häfen auf, stärker mit den kontinentalen Seehäfen zusammen zu arbeiten: „Kooperation statt Konkurrenz“ werde das Angebot der Infrastruktur zur Geltung bringen, hofft Horstmann. Die 720 Kilometer Wasserstraßen und die 120 privaten und öffentlichen Häfen würden mit der Schifffahrt zusammen rund 125.000 Menschen beschäftigen. Mit dem Hafenkonzept, das die Landesregierung Anfang des Jahres vorgestellt hatte, habe man ein Papier erarbeitet, das die Grundlage für die Positionierung des Güterschiffverkehrs im europäischen Wettbewerb ermögliche, sagte Jörg Hennerkes, Staatssekretär im Verkehrsministerium.

Die FDP kritisierte die Landesregierung: Die Konferenz sei ohne konkrete Aussagen zur weiteren Entwicklung des Schifffahrtverkehrs geblieben. Dietmar Brockes, Verkehrsexperte der liberalen Landtagsfraktion, sagte die Bundes- und Landesregierung hätten „lediglich wieder einmal Ankündigungspolitik voran getrieben“. Brockes forderte den Ausbau der Rheinvertiefungen und die Beseitigung von Schleusenengpässen. Es sei niederschmetternd, dass der umweltfreundliche Verkehrsträger Binnenschiff „durch überzogene grüne Umweltauflagen belastet wird“.