Kampf dem offenen Latz

Plakat-Kampagne von STEG und Hamburger Werbeagentur gegen Ecken-Pinkler auf St. Pauli

Die Stadtentwicklungsgesellschaft STEG hat die Nase voll vom Urin-Gestank auf St. Pauli. Deshalb soll ER draußen von nun an drin bleiben. Gemeinsam mit der Hamburger Werbeagentur Jung von Matt entwickelte die STEG, die als Reinigungsträger auf Hamburgs Ausgeh-Meile tätig ist, drei Plakatmotive, die ab dem 20. August an 40 Standorten aufgehängt werden soll. Gefördert wird die „Draußen-bleibt-er-drin-Kampagne“ von der Baubehörde, dem Bezirksamt Mitte, der IG St. Pauli und der Stadtreinigung.

„Niemand muss dulden, dass viele der jährlich 25 Millionen auswärtigen Touristen an jeder Strassenecke die Hose runter lassen“, so Stefan Kreutz, Pressesprecher der STEG. Das Verrichten der Notdurft in der Öffentlichkeit“ sei zwar eine Ordnungswidrigkeit und werde mit Bußgeldern ab 25 Euro geahndet, aber meist habe „die Polizei nun mal wichtigere Dinge zu tun“. Außerdem sei es meist schwierig, „jemanden auf frischer Tat zu ertappen“, sagt Kreutz.

Bei der Stadtreinigung Hamburg hat man das Problem ebenfalls erkannt. „Deshalb beteiligen wir uns an der Kampagne“, sagt Pressesprecher Reinhard Fiedler. Die Beseitung von Uringeruch gehöre zwar nicht zu den Aufgaben der Stadtreinigung, aber „wenn unser Fahrzeug an einer miefigen Ecke vorbeikommt, reinigen wir das ab und zu“, so Reinhard Fiedler. Das dürfe aber auf keinen Fall die Regel werden, da das dazu verwendete Fahrzeug, das der Taubenkotentfernung diene, Einsatzkosten „in dreistelliger Höhe“ habe. Unangenehmer als der Kostenfaktor, sei jedoch die Geruchsbelästigung, der die Anwohner und Besucher auf St. Pauli permanent ausgesetzt seien. „Uringeruch ist leicht zu vermeiden“, findet Fiedler. MAREIKE ADEN