Gangstergeld lockt

Fahnder in NRW beschlagnahmten 2003 Rekordsumme aus illegalen Geschäften. Opfer werden entschädigt

DÜSSELDORF taz ■ Beim illegalen Geld ist Nordrhein-Westfalen Spitzenreiter: Das Bundesland beschlagnahmte die deutschlandweit einmalige Rekordsumme von 69 Millionen Euro. Die Fahnder hätten nicht nur Bargeld beschlagnahmt, sondern auch teure Autos, Boote, Schmuck und Kunstgegenstände, berichteten Innenminister Fritz Behrens und Justizminister Wolfgang Gerhards (beide SPD) gestern in Düsseldorf. „Das tut den Betrügern richtig weh“, sagte Behrens.

Ein Jahr zuvor konnte den Kriminellen aber noch mehr weh getan werden: Im Jahr 2002 schöpften die Finanzermittler fast 115 Millionen Euro ab. Damals wurden einige langjährige Großverfahren abgeschlossen, die die Statistik gewaltig in die Höhe trieben.

Die Opfer der Straftaten erhielten im vergangenen Jahr rund 51,4 Millionen Euro. Dies zeige, dass Opferhilfe und Wiedergutmachung einen immer größeren Stellenwert erhielten, so Behrens. Weitere 17 Millionen Euro seien in die Staatskasse geflossen. Das Land setze inzwischen 30 Spezialermittler beim Landeskriminalamt und 189 Fachleute bei den Kreispolizeibehörden ein, um der organisierten Kriminalität die finanzielle Basis zu entziehen, sagte Behrens. Leichten Fang machten die FahnderInnen vor allem an der Börse: Die Banken sind durch das Geldwäschegesetz verpflichtet, verdächtige Geldbewegungen zu melden. Der spektakulärste Fang gelang ihnen in Dortmund, wo sie in einem einzigen Fall 10,4 Millionen Euro sicherstellten. Größter Posten ist nach wie vor der Steuer- und Abgabenbetrug – gerade hier ist die Dunkelziffer nach wie vor am höchsten. JOE