Erholung am Meer

Nach der Seuche: Bestand der Seehunde in der Nordsee ist wieder angestiegen, ergibt die Zählung aus der Luft

büsum dpa ■ Der Seehundbestand im schleswig-holsteinischen Wattenmeer hat sich zwei Jahre nach der Staupe-Epidemie weiter erholt. In diesem Sommer leben in diesem Bereich der Nordseeküste rund 20 Prozent mehr Seehunde als im Vorjahr. Insgesamt wurden 6.044 Tiere gezählt, gut 1.000 mehr als im Sommer vorigen Jahres, teilte das Umweltministerium gestern in Kiel mit. Die Seehunde werden vom Flugzeug aus gezählt und um ein Drittel aufgerundet, da ein Teil der Tiere abgetaucht sein dürfte. Deshalb wird die geschätzte Population offiziell mit 8.000 Seehunden angegeben.

Die Biologen rechnen damit, dass der Bestandseinbruch durch die Seuche in wenigen Jahren ausgeglichen sein wird. Bei der ersten Epidemie 1988 waren rund 60 Prozent der Tiere im Wattenmeer gestorben. Sieben Jahre später hatte der Bestand sein vorheriges Niveau wieder erreicht. Bei der Seehundstaupe 2002 waren rund 3.600 Tiere ums Leben gekommen, das waren knapp 40 Prozent des damaligen Gesamtbestandes von 10.000 Tieren.

Nach Beobachtungen von Mitarbeitern der Seehundstation Friedrichskoog (Kreis Dithmarschen) sind die Seehunde in diesem Jahr in einer auffällig guten Verfassung. Der Anteil der Jungtiere blieb mit 29 Prozent weiterhin hoch. 1.781 der gezählten Seehunde waren in diesem Jahr Jungtiere (2003: 1.407 Jungtiere).

Für die aktuellen Seehundzahlen der gesamten südlichen Nordsee fehlen den Angaben zufolge noch die Daten aus Niedersachsen, den Niederlanden und aus Dänemark.