Inge Meysel entert Ohlsdorf

Lange lag er in großer Ruhe da, der schöne, alte Ohlsdorfer Friedhof. Gestern aber bahnte sich mit gewohnt forschem Schritt Inge Meysel, die beliebteste Schauspielerin Deutschlands, ihren Weg durch Trauergemeinde und -gebinde in der Kapelle (Foto) und klopfte ungeduldig mit ihrem Stock auf. „Jetzt aber dalli, wir haben schließlich nicht ewig Zeit“, drängte sie, als ihr alter Freund und Regisseur Dieter Wedel zu einer langatmigen Trauerrede ausholte. Umstehende berichten, die Verstorbene habe bei Wedels Satz: „Ihre Empfindsamkeit versteckte sie hinter kratzbürstigem Humor“ verächtlich geschnaubt. Später, die Trauerfeier war noch nicht zuende, wurde sie von Passanten gesehen, wie sie eines der Cafés gegenüber dem Friedhof betrat und energisch rote Grütze mit Apfelschorle bestellte. Sie komme jetzt öfter, soll die alte Dame zur Bedienung gesagt haben. Die finale taz-Forderung lautet mithin: Der Ohlsdorfer Friedhof muss in Inge-Meysel-Park umbenannt werden. wie / Foto: AP

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