Ende der Orgie

DaimlerChrysler: Der Bremer Betriebsrat und die IG Metall Küste begrüßen die Einigung im Kostenstreit

BREMEN taz/dpa ■ Nach Abschluss der Gespräche bei DaimlerChrysler stand gestern fest: Die rund 18.000 Arbeitsplätze des Autokonzerns in Bremen und Hamburg sind gesichert, zumindest bis 2012.

Der stellvertretende Vorsitzende des Bremer Betriebsrats, Uwe Werner, äußerte sich positiv zum beschlossenen Sparpaket. Es sei „kein fauler Kompromiss“, der da erreicht wurde, sagte er. Die geplanten Einschnitte der „Gegenseite“ seien „runtergedrosselt“ worden. Im Endeffekt würde der „normale“ DaimlerChrysler-Beschäftigte von der Absenkung der Entgeltlinie um 2,79 Prozent in naher Zukunft nichts merken – „eine saubere Umsetzung des Entgeltrahmenvertrags“, bilanzierte Werner.

Auch die IG Metall Küste begrüßte gestern die Einigung zwischen Vorstand und Betriebsrat des Autokonzerns. Das Ergebnis sei nur zu Stande gekommen, weil die Beschäftigten sich nicht gegeneinander hätten ausspielen lassen, sagte der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Frank Teichmüller. Er hoffe, dass damit bundesweit endlich Ruhe in die „Orgie der Verzichtsforderungen“ komme.

Vize-Betriebsrat Werner hatte bereits vergangene Woche betont: „Die Bremer lassen sich nicht gegen andere Standorte ausspielen.“ Die Bremer DaimlerChrysler-Beschäftigten hatten daher mit ihren Kollegen an den anderen Standorten des Konzerns gegen eine Verlagerung protestiert.

Schon seit den 50er-Jahren habe man hier aufgrund der regionalen Wirtschaftslage schlechtere Tarifabschlüsse als im Südwesten hinnehmen müssen. Die Einigung hebt diesen Unterschied nicht auf.

Der Streit um eine mögliche Verlagerung der neuen C-Klasse-Produktion ist jetzt beendet: Die Autos sollen in Bremen, Sindelfingen und in Südafrika vom Band rollen. IMS

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