teamchef gefunden: jesus klinsi
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Er hat ja schon viele Namen bekommen, der designierte Teamchef der deutschen Fußball-Nationalmannschaft Jürgen Klinsmann. Früher beim VfB Stuttgart wurde er wegen seiner Schnelligkeit „Schwabenpfeil“ genannt. Dann rief man ihn beim FC Bayern München, weil er der Sohn eines Bäckers ist, mit schlichter Logik „Bäcker“. In seiner Zeit bei Inter Mailand nannten ihn die Italiener wegen seiner Flinkheit „Pantegana bionda“, die blonde Ratte. Und bei den Tottenham Hotspurs wurde er von den Engländern auf Grund seiner Abtauchqualitäten im Strafraum als „Flipper“ oder „The Diver“ liebevoll verspottet. Allüberall in der Welt aber galt Jürgen Klinsmann einfach als der „Klinsi“ – mit einem niedlichen und sexuell angehauchten und leicht debilen End-i. Doch jetzt hat ihn die Bild-Zeitung am Freitag auf Seite eins, polternd wie Pontius Pilatus, zum Christus ernannt und getitelt: „Klinsi erlöse uns!“ Bald wird Bild ihn „Jesus Klinsi“ taufen, um ihn dann, wenn es soweit ist, genüsslich zu kreuzigen. Das aber geht selbst uns alten Spitznamenvergötterern in der Wahrheit zu weit.