Im Osten tickt die Uhr

Ein schöner Beleg dafür, dass Zeit tatsächlich Geld bedeutet: 5.000 Euro Buschzulage für Westbeamte

So schnell kann’s gehen. Noch vorgestern erklärte das Wirtschaftsministerium, die umstrittene Entsendung von Telekom-Beamten aus dem Westen in den Osten sei vom Tisch. Man habe die Bundesagentur für Arbeit (BA) angewiesen, die Anforderungskriterien zu modifizieren, die dafür sorgten, dass Ostler keine Chance auf den Job haben und Westler, die das Passieren der Zonengrenze wagen, 5.000 Euro Buschzulage beziehen. Nun ist’s eilig. „Einen Zeitverlust können wir uns nicht leisten“ bei der Bearbeitung der Arbeitslosengeld II-Anträge, so BA-Personalvorstand Becker. Man werde jedoch – als Geste des guten Willens – die Verträge der Beamten bis Ende Juni 2005 befristen.

So eilig also. Tags zuvor hieß es noch, die insgesamt 3.000 Telekom-Beamten seien in einem Zeitraum von sagenhaften zwei Wochen, zwischen Mitte und Ende Juni, rekrutiert worden. So schnell kann’s nämlich auch manchmal bei der Bundesagentur gehen. Jenen, die sich binnen dieser Frist für den Gang aufs Schafott, äh: in den Osten, entschieden haben, steht die Buschzulage zu. Und das, obwohl sie qua Beamtenrecht eh 500 Euro bekommen, wenn sie wohnortfern eingesetzt werden. AM