DAS GIBT ZU DENKEN

Innovation im Jugendferienprogramm: Dieses Jahr stand „Die Kunst des Stehlens“ auf dem Programm eines russischen Jugendzeltlagers, in dem Teenager von verurteilten Straftätern zu professionellen Dieben ausgebildet wurden. Die Kriminellen lehrten die Schüler in dem unscheinbaren Ferienlager die Verhaltensweisen bei Festnahmen und die Hierarchie der Unterwelt. Hoffen wir, dass diese Form der Jugendarbeit nicht wieder verstaatlicht wird – als Nachfolger des Komsomols, des russischen Pendants zur FDJ. Also wachsam bleiben: Sobald Sie das Lied „Ruhelose Jugend“ auf der Straße vernehmen, ist es schon fast zu spät.

Jürgen Trittin, Bundesumweltminister, ist kurz vor seinem fünfzigsten Geburtstag am Sonntag wieder mit einem dubiosen Foto in die öffentliche Kritik geraten. Die der taz zugespielte Aufnahme zeigt den sich seriös gebenden Bundespolitiker mit einem Bolzenschneider, einem Schlagstock, achtzehn Gramm Kokain, 500.000 Euro von Moritz Hunzinger sowie umfangreichen Dossiers über ukrainische Prostituierte, hochrangige Parteifreunde und sein homosexuelles Privatleben. Nur notdürftig, dabei schuldbewusst grinsend, verbirgt Trittin die kompromittierenden Gegenstände in einem Holzkörbchen, wie es normalerweise für den Transport von Erdbeeren gebraucht wird. Dieses Versteckspiel wird ihm nicht lange helfen. Dem Vernehmen nach hat sich Trittin bereits wieder einen Bart stehen lassen und anonym eine möblierte Wohnung in Paris angemietet.