„Ein Albtraum geht zu Ende“

Breite Zustimmung zum Rausschmiss von Schill

Der erste, der sich gestern von dem frisch geschassten Schill absetzte, war ausgerechnet sein bis dahin getreuer Innenbehördensprecher Thomas Model. Viele in der Behörde „schämen sich für den Senator“, distanzierte sich Model, der erst von Schill ins Amt gehievt worden war. Das Vorgehen des Senators gegen Bürgermeister Ole von Beust sei „unter der Gürtellinie gewesen“. Eine ganz andere Stimme: Der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland hat homosexuellen Politikern empfohlen, offen mit ihrer Sexualität umzugehen, damit ihnen Situationen, wie Bürgermeister Ole von Beust sie gestern erleben musste, erspart bleiben. Der „Völkinger Kreis Bundesverband Gay Manager“ hat hingegen betont, dass es jedem selbst überlassen bleiben müßte, ob er seine sexuelle Identität preisgebe.

Die Handwerkskammer Hamburg hat von Beust ausdrücklich dafür gelobt, dass er sich von seinem Innensenator nicht erpressen ließ. Der Verband plädierte für eine Fortsetzung der Regierungskoalition ohne Schill. Jetzt gelte es, das Amt des Innensenators möglichst schnell neu zu besetzen.

Auch der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Erhard Pumm, hat Erleichterung über den Rausschmiss von Schill und seinem Staatsrat gezeigt: „Wir haben immer wieder die rechtspopulistische Politik Schills kritisiert.“ Die „Arbeitsgemeinschaft kirchlicher Flüchtlingsarbeit“ hat gefordert, dass mit Schill „auch seine Politik gehen muss“. Und ausgerechnet die Gewerkschaft der Polizei, Interessenvertretung der Berufsgruppe, für deren Stärkung Schill sich stets eingesetzt hatte, freute sich, dass mit seiner Entlassung „ein Albtraum zu Ende geht“. EE