Aufregung über Kontakte zur SS

FORST/ZIELONA GÓRA dpa ■ Die Kontakte zu Veteranen der Waffen-SS des CDU-Fraktionschefs des Spree-Neiße-Kreises, Egon Wochatz, beunruhigen auch im polnischen Nachbarkreis Zielona Góra. Landrat Krzysztof Romankiewicz erinnerte seinen Kollegen Dieter Friese (SPD) schriftlich daran, dass im Zweiten Weltkrieg Millionen Polen durch Einheiten der SS und der Wehrmacht umgebracht wurden, teilte die Kreisverwaltung in Forst mit. Daher sei es für ihn nicht nachvollziehbar, dass der Vorsitzende der CDU-Fraktion und ihm ähnliche Personen hohe soziale Funktionen bekleideten, betonte Romankiewicz. Friese forderte erneut den Rückzug des 67-jährigen Wochatz aus der Kreispolitik. Der SPD-Landtagsabgeordnete Ulrich Freese hatte Donnerstag CDU-Landeschef Jörg Schönbohm aufgefordert, sein Schweigen im Fall Wochatz endlich zu beenden. Die CDU-Kreisfraktion hatte Wochatz vorige Woche auf seinem Posten bestätigt, weil er seinen Fehler eingesehen habe und nicht mehr an Treffen mit Veteranen der SS-Division „Frundsberg“ teilnehmen werde. Bei Kämpfen im April 1945 starben im Spremberger Kessel etwa 5.000 Soldaten.