Abgezockt mit Hartz?

Hamburger Ermittler untersuchen Konkurs des Personaldienstleisters Maatwerk, berichtet der „Spiegel“

Die Staatsanwaltschaft Hamburg untersucht nach einem Bericht des Spiegel den Konkurs der deutschen Tochter des Personaldienstleisters Maatwerk. Es gebe Indizien auf Veruntreuung von Sozialbeiträgen, berichtete das Blatt am Wochenende vorab. Auslöser der Ermittlungen seien Anzeigen von Krankenkassen und ein Gutachten des Insolvenzverwalters Gerd Weiland. Darin wird angeblich festgestellt, dass die Insolvenz schon länger geplant worden sei. Unklar sei zudem, was mit Geldern der Agenturen für Arbeit geschah, die in die Niederlande transferiert wurden.

Das niederländische Unternehmen war 2003 in das Geschäft mit den Personal-Service-Agenturen (PSA) der Bundesagentur für Arbeit eingestiegen, einem wichtigen Teil der Hartz-Arbeitsmarktreformen. Die als geförderte Zeitarbeitsfirmen konzipierten PSA sollen Arbeitslose durch Leiharbeit oder direkte Vermittlung in Jobs bringen. Maatwerk betreute über 200 PSA und beschäftigte bundesweit knapp 10.000 Mitarbeiter.

Den Insolvenzantrag hatte Maatwerk im Februar gestellt. In Hamburg waren über 100 Beschäftigte betroffen. Die Bundesagentur hatte Maatwerk aufgrund des Insolvenzantrags die Erlaubnis für den Verleih von Arbeitnehmern entzogen.

Maatwerk-Geschäftsführer Jos Berend bestritt die Vorwürfe und erklärte: „Ich habe ein reines Gewissen.“ Die Staatsanwaltschaft war zu einer Stellungnahme nicht zu erreichen. dpa/jox