: Ronalds Schatten über Hamburg
Der Freude über die Entlassung des Innensenators Ronald Schill folgte bei den spontanen Feiern im Schanzenviertel die Erkenntnis, dass sich am Auftreten der Hamburger Polizei nichts geändert hat. Im Anschluss an eine friedliche Fete von mindestens 2000 Menschen, die mit Musik und wenigen Feuerwerkskörpern den Rausschmiss von Schill und Wellinghausen feierten, kam es zwischen ein und drei Uhr nachts doch noch zu plötzlichen Aktionen gegen Passanten, die auf der Piazza vor dem Schulterblatt und in der Rosenhofstraße weilten. 40 Personen seien nach Handgreiflichkeiten mit der Polizei in Gewahrsam genommen worden, vermeldete dpa. Augenzeugen zufolge agierten ide Ordnungshüter mit hektischen Maßnahmen, die jeder Grundlage entbehrten. Auch Wasserwerfer wurden ab ein Uhr eingesetzt, die nach Augenzeugenberichten allerdings keine dreimalige Aufforderung zum Verlassen des Areals vorausschickten, bevor sie losspritzten. Gegen drei Uhr folgte eine Ingewahrsamnahme einer Gruppe von 40 Leuten zwischen Sparkasse und Flora, nachdem sich angeblich Anwohner in ihrer Ruhe gestört fühlten. Als die Gruppe sich auflösen wollte, rissen Polizeibeamte sie in einen Kessel und transportierten die Passanten nach Billstedt und Wilhelmsburg. FOG
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
