Terror-Spur verloren

400 Extremisten aus Marokko gelten als verschollen. Laut Zeitungsbericht wurden sie in Afghanistan ausgebildet

MADRID ap ■ Marokkanische Behörden haben Spanien gemeldet, dass sie die Spur von rund 400 mutmaßlichen islamistischen Terroristen verloren haben. Sie wurden in von al-Qaida finanzierten Lagern in Afghanistan ausgebildet, wie die Zeitung El País gestern berichtete. Marokko habe den spanischen Richter Baltasar Garzón Anfang Juli in Rabat von insgesamt 600 Verdächtigen berichtet. Lediglich bei einem Drittel sei jedoch bekannt, wo sie sich aufhielten.

Garzón hat dem Blatt zufolge vor einem Untersuchungsausschuss zu den Terroranschlägen von Madrid ausgesagt, in Marokko seien rund 100 Terrorzellen mit Verbindungen zu al-Qaida aktiv, die Selbstmordanschläge in Europa ausführen könnten. Nach der Bombenserie in Madrid wurden mehr als 50 Personen festgenommen, zumeist Marokkaner.

Drei Monate nach den Anschlägen in Madrid hat die Polizei einen Mietwagen gefunden, den die mutmaßlichen Täter benutzt haben. Das Fahrzeug wurde am 13. Juni in der Stadt Alcalá de Henares sichergestellt, dem Ausgangspunkt von drei der vier gesprengten Züge. Es sei im Vorjahr in Frankreich als gestohlen gemeldet worden.