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Zunächst mag man glauben, dass das „Mandolinenorchester im Fieber-Alptraum“ mit dem Namen Kapaikos einer griechischen Urlaubsinsel entstammt, auf der sich eine ungewöhnlich laute Form der Bouzouki-Instrumentalmusik entwickelt hat. Wenn dann Bass, verzerrte Orgel und ein treibender Cajón dazukommen, klingt es eher, als wenn hier auch Bulgaren, Franzose und Finnen am gemeinsamen Musizieren ihren offensichtlichen Spaß haben. In Wirklichkeit stammt das achtköpfige und mit vier elektronischen Mandolinen bestückte Orchester ursprünglich aus Hamburg und wurde dann nach Berlin verlegt. Dafür versteckt sich hinter Mitch & Mitch auch kein kanadisches Singer-/Songwriter- oder britisches Twee-Pop-Duo, sondern eine fünfköpfige polnische Band, die von dreckigem Country über postrockiges Indie-Instrumentalzeug mit Ricky-King-Einschlag bis zum klassischen Garagenrock so ziemlich jedes Register des Rocks bedienen kann. Das einzige, was in dieser Band wirklich Bestand zu haben scheint, ist wohl der Name Mitch. Alle Bandmitglieder heißen so – und ausnahmslos alle Myspace-Freunde auch. Do, 18. 2., 22 Uhr, Hafenklang, Große Elbstraße 84 Das tatsächliche Singer-/Songwriter-Duo dieser Konzertwoche findet sich hingegen in Jasmine and The Jack Stafford Foundation, ein Engländer und eine Belgierin, die in Amsterdam leben, genauso gut aber auch im San Francisco der Hippies oder im „New Weird America“ zu Hause sein könnten. Wer Peace und guten Pop mag, wird’s lieben. ROBERT MATTHIES