Schauspiel-Premiere
: Die schmutzigen Hände

Man kann es auch so sagen: „In diesem Theaterstück von 1948 geht es um den heute noch aktuellen Konflikt zwischen politischem Realismus und revolutionärer Moral.“ Auf diese schlichte Abstraktion hat es der Verlag gebracht, der Sartres Stück für den deutschen Sprachraum verlegt.

Der junge Journalist Hugo, der sich seiner bürgerlichen Herkunft entledigen will, wird hier zum Opfer der geschichtlichen Wechselfälle. Bestrebt, sich bei der Kommunistischen Partei des (fiktiven) osteuropäischen Staates Illyriens beliebt zu machen, willigt er während des Zweiten Weltkrieges ein, den Funktionär Hoederer zu erschießen, wofür er sich als dessen Sekretär verdingt. Allerdings kommt Hugo nicht umhin, jenen Hoederer recht faszinierend zu finden und schiebt deswegen seinen Auftrag vor sich her.

Derweil verliebt sich Hugos Ehefrau Jessica in Hoederer und landet schließlich in dessen Bett – und bietet Hugo damit die Steilvorlage für die Vollendung seiner Mission. Allerdings will sich so ein Mord aus Eifersucht leider nicht mit den hehren politischen Idealen Hugos in Einklang bringen lassen.

Wulf Twiehaus, Oberspielleiter am Theater Konstanz, bringt das Stück in Bremen auf die Bühne. ASL

Samstag, 20 Uhr, Sonntag, 18 Uhr, Neues Schauspielhaus