NEU IM KINO
: Diese Woche frisch

Milk

USA 2008. Regie: Gus Van Sant. 128 Min.

Es ist kein Zufall, dass „Milk“ während des Obama-Wahlkampfs gedreht wurde und unmittelbar nach dessen Erfolg in die Kinos kam. Seitdem lässt Gus Van Sant keine Gelegenheit aus, seinen Helden Harvey Milk, den ersten offen schwulen politischen Amtsträger in den USA, mit Obama zu vergleichen. Im Film erklärt Milk, noch während der frühen Phase schwuler Politisierung, die Analogie zum afroamerikanischen Widerstand. So wie schwarze AktivistInnen auf den unteren Levels politischer Repräsentation nach und nach immer mehr Ämter erobert hätten, so müssten es auch die Schwulen und Lesben machen. Van Sant hat die Geschichte des Harvey Milk geradlinig und ohne den kinematographischen Ehrgeiz erzählt, der seine Filme in den letzten Jahren ausgezeichnet hat. Das so populäre wie langweilige Biopic-Format wird nur an einer, aber entscheidenden Stelle gebrochen. Es gibt hier keine Kindheit, die individualpsychologisch Späteres erklären soll. Milk ist bereits 40, als er den Entschluss fasst, sein bisher verstecktes schwules Leben zu ändern und nach San Francsico zu gehen. Damit beginnt der Film.

Ein Leben für ein Leben – Adam Resurrected

D/USA/Israel 2008. Regie: Paul Schrader. 106 Min.

Israel in den Sechzigern. Adam Stein (Jeff Goldblum) ist der Star unter den Patienten eines Sanatoriums für Holocaust-Überlebende. Einst war er ein gefeierter Cabaret-Künstler. Um dem Tod im KZ zu entgehen, musste er jedoch einen Pakt mit dem Teufel eingehen: Er macht sich buchstäblich zum Hund des Kommandanten Klein (Willem Dafoe). Als ein Junge, der glaubt, ein Hund zu sein, in die Heilanstalt eingeliefert wird, muss Stein sich seiner Vergangenheit stellen.

MILK in 10 Kinos. EIN LEBEN FÜR EIN LEBEN: Cinemaxx Potsdamer Platz, Eiszeit, Kurbel