Hitzetod in Frankreich

Frankreichs Bestatter zählen doppelt so viele Hitzetote wie die Regierung. Diese steht jetzt in der Kritik

PARIS afp ■ Während der Hitzewelle sind in Frankreich nach einer Hochrechnung der Bestatter rund 10.400 Menschen mehr gestorben als für die Jahreszeit üblich. In den ersten drei Wochen des August habe es 10.400 Todesfälle mehr gegeben als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, teilte der größte französische Bestatter Pompes funèbres générales (PFG) am Mittwoch in Paris mit. Anfang der Woche hatte Gesundheitsminister Jean-François Mattei eine Zahl von 5.000 Hitzetoten für „plausibel“ erklärt. Seit Tagen wird in Frankreich darüber diskutiert, ob die Regierung für die hohe Zahl der Hitzetoten verantwortlich ist. Sowohl Mattei als auch Premierminister Jean-Pierre Raffarin wurden kritisiert, weil sie die Hitzekatastrophe zuerst falsch eingeschätzt hatten. Präsident Jacques Chirac forderte nach der Rückkehr aus dem Urlaub von seinen Ministern detaillierte Erklärungen.