Reha-Jugendliche rausgelost

Die Jugendwerkstatt Rosenallee muss schließen. „Alle Maßnahmen laufen zum 31. Juli aus“, sagte Leiter Ove Stepputat gestern der taz, „weil die Anschlussförderung für uns flach fällt.“ Die Einrichtung, die seit über 27 Jahren als lernbehindert geltende Jugendliche auf den Beruf vorbereitet, wird ab 1. August nicht mehr durch die Bundesagentur für Arbeit gefördert. „Damit bricht unser Finanzier weg“, so Stepputat. Acht feste Mitarbeiter drohen schon nächste Woche auf der Straße zu stehen.

Schuld am Aus ist die neue Förderstruktur der Arbeitsagentur, wonach Maßnahmen per Los vergeben werden. Lose bieten eine bestimmte Kapazität an Teilnehmerplätzen und Personal für Maßnahmen in verschiedenen Berufsfeldern. Die Werkstatt in St. Georg, die bis zu 60 Jugendliche mit Handicap ausbildet, hat den Wettkampf verloren und kein einziges Los gewonnen. Dabei sei man mit Niedrigpreisen ins Rennen gegangen, so Stepputat: „Wir hatten sogar ein Minus einkalkuliert.“ Doch offenbar ist die intensivere Betreuung von Lernbehinderten wegen höherer Kosten nicht konkurrenzfähig. Und Lose speziell für Reha-Einrichtungen hatten die Nürnberger gar nicht ausgeschrieben (taz berichtete). Sozialarbeiter Horst Kanthak: „Die Arbeitsagentur hat die Reha-Jugendlichen vergessen.“ wei