werbepause: was claudia schön macht

Frage: Was unterscheidet ein blondes Topmodel von einem brünetten Haushuhn? Antwort: Das Huhn legt, zumindest wenn man einem betagten Gassenhauer Glauben schenken darf, jeden Tag ein Ei. Und sonntags auch mal zwei. Das Topmodell hingegen aß dereinst in ihren Kindertagen jeden Tag einen Riegel Kinderschokolade. Und sonntags auch mal zwei. Worüber die Mutter des blonden Topmodels, so gibt es zu erfahren, mit harter Hand und gestrengem Blick gewacht hat. Was kann die Claudia dafür, dass sie so schön ist?, will man da schon gar nicht mehr fragen. Schließlich hat uns die Claudia das ja nun via Werbeerzählung hinreichend erklärt. Acht Extraportiönchen Milch sind dran schuld. Woche für Woche, Milchkammer für Milchkammer. Ob das denn auch das Kind von der Claudia ist, welches die Schifferin da schokoladenselig lachend durch das Werbefernsehen wogt, will man übrigens genauso wenig wissen. Schließlich ist es ja auch nicht ihre Kindheit, von der uns die ehemalige Lebensgefährtin eines Zauberlehrlings da erzählt. Eher schon die Kollektivmythologie der Generation Kinderschokolade.CLEMENS NIEDENTHAL