unterm strich
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Nach Fälschungsvorwürfen hat der australische Random House Verlag den Bestseller „Forbidden Love“ der Autorin Norma Khouri nun vom Markt genommen. Das in Deutschland bei Rowohlt unter dem Titel „Du fehlst mir, meine Schwester“ veröffentlichte Werk werde erst wieder verkauft, wenn erwiesen sei, dass die in Australien lebende 34-Jährige die geschilderten Ereignisse selbst erlebt habe, teilte Random House Australia mit. Die Zeitung Sydney Morning Herald hatte ermittelt, dass Khouri nur bis zum Alter von drei Jahren in Jordanien und danach von 1973 bis 2000 in den USA gelebt habe. Der Verlag hatte hingegen das Buch als „schreckliche Erinnerung einer Jordanierin, deren lebenslange Freundin das Opfer eines Ehrenmordes durch den eigenen Vater wurde“, bezeichnet. „Forbidden Love“ ist in 15 Ländern erschienen und wurde allein in Australien rund 200.000-mal verkauft. Der Rowohlt Verlag sagte gegenüber dpa, man werde die Angelegenheit prüfen, an einen Verkaufsstopp sei zunächst jedoch nicht gedacht. „Wir müssen das selber prüfen. Man kann nicht aufgrund eines Artikels ein Buch vom Markt nehmen“, sagte Rowohlt-Sprecherin Ursula Steffens. Die Autorin hatte in einem Interview mit dem Sydney Morning Herald die Vorwürfe zurückgewiesen. Sie wolle nun Beweise vorlegen, dass sie das Geschilderte tatsächlich selbst erlebt habe.

Ansonsten weitere Nachrichten dieses Sommerlochtages im Schnellprogramm: Knapp drei Jahre nach Eröffnung erwartet das Berliner Jüdische Museum heute seinen zweimillionsten Besucher. Mit über 343.000 Menschen seien im ersten Halbjahr 2004 zudem rund sieben Prozent mehr Besucher in die Dauerausstellung als im selben Zeitraum des Vorjahres gekommen, sagte Museumssprecherin Eva Södermann dem epd. Und dpa ergänzt: Der Libeskind-Bau zieht jeden Tag rund 2.000 Besucher an und zählt damit zu den meistbesuchten Ausstellungshäusern Deutschlands.

Der künstlerische Leiter der Kasseler Musiktage, Freimut Richter-Hansen, hat überraschend das Ende seines Engagements angekündigt. Wie der Vorsitzende der Musiktage, Ernst Wittekindt, mitteilte, führte Richter-Hansen „persönliche Gründe“ an. Er hatte die künstlerische Leitung der Veranstaltung erst 2003 übernommen. Die Kasseler Musiktage gehören zu den ältesten Musikfesten Europas.

Der russische Choreograf und Tänzer Vladimir Malakhov wurde offiziell Intendant des Staatsballetts Berlin. Mit der Unterzeichnung seines Vertrags übernimmt er die künstlerische Leitung des Balletts, die er seit dem 1. September 2003 kommissarisch innehatte.