Geld für hitzegeplagte Bauern

Als erstes Bundesland stellt Brandenburg seine Dürrehilfe vor. Kartoffeln teurer

BERLIN taz ■ Jetzt ist das erste Hilfspaket für dürregeschädigte Bauern geschnürt: Das Brandenburger Landwirtschaftsministerium stellt 30 Millionen Euro bereit. Die Hälfte dieser Summe wird die Bundesregierung tragen. Agrarministerin Renate Künast (Grüne) hatte das letzte Woche zugesichert. Am Dienstag wird der Entwurf im Potsdamer Landtag beraten, dann ans Bundesministerium geleitet. Künast erklärte, Hilfen erhielten Betriebe, deren Ergebnis um mindestens 20 Prozent gesunken sei.

„Kein Betrieb soll aufgrund Trockenheit aufgeben müssen“, erklärte Brandenburgs Landwirtschaftsminister Wolfgang Birthler (SPD). Die Getreideernte sei weitgehend abgeschlossen. Nach den in Potsdam veröffentlichten Zahlen liegt der Ertragsverlust bei gut einem Drittel – verglichen mit dem Durchschnittsertrag der Jahre 1996 bis 2002.

Auch Sachsen kann mit endgültigen Zahlen aufwarten. „Im Vergleich zum Sechsjahresmittel haben wir 30 Prozent Einbußen bei Getreide, 60 Prozent bei Grünland“, so Dirk Reelfs, Sprecher des Argrarministeriums. Zwar laufe die Mais- und Kartoffelernte noch. Auch dort seien Einbußen „um die 40 Prozent“ zu erwarten. Sachsen wird Donnerstag sein Hilfspaket vorstellen. Nach Künasts Angaben sind Brandenburg und Sachsen am stärksten von Dürre betroffen.

Erstmals kommt die jetzt beim Verbraucher an. Die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle erklärte gestern, im Winter würden sich Kartoffeln wegen schlechter Ernte um 20 Cent pro 2,5-Kilo-Beutel verteuern. Derzeit liege der Preis bei 1,33 Euro. Dabei macht der Rohstoffpreis nur ein Fünftel aus, den Löwenanteil kassiert der Handel. Allerdings gibt es aus der Landwirtschaft auch gute Nachrichten: Nach Angaben von Bauernvertretern ist die Getreideernte in Niedersachsen besser ausgefallen als letztes Jahr – 260.000 Tonnen mehr. NICK REIMER