Kommentar: Gefragte Alternativen
: Symbol Windenergie

Die Windkraft bleibt die alternativlose Alternative: Wer die regenerativen Energien angesichts von Klimakatastrophe, Ozonloch und sich häufenden Überschwemmungen verteufelt, handelt entweder populistisch – oder ist ein Meister der Verdrängung. Denn der einzig denkbare Ausweg wäre der Rückkehr zur Kernkraft, die von einer überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt wird. Bei der Nutzung fossiler Brennstoffe wird zwangsläufig das Klimagift Kohlendioxid freigesetzt, zu dessen substanzieller Reduzierung sich die Republik vertraglich verpflichtet hat.

Die Opposition aber stören Argumente wenig: Sie hat die Alternativen Energien zum Symbol erklärt. Zu teuer, zu wenig effektiv und vor allem schlicht zu hässlich seien die Windräder, erklären CDU und FDP gerade in Nordrhein-Westfalen immer wieder und wollen mit dem vermutetermaßen emotionsgeladenen Thema gerade bei den Häuslebauern im städtischen Umland auf Stimmenfang gehen.

Mit seriöser Politik hat das nichts zu tun – warum ein Windpark hässlicher sein soll als ein Braunkohlekraftwerk, kann vermutlich nicht einmal Helmut Stahl, Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion, erklären. Vor allem aber bleiben die alternativen Energien ungefährlich: Nichts ist hässlicher als eine Todeszone rund um ein verunglücktes Kernkraftwerk, wie in der Ukraine auch 18 Jahre nach Tschernobyl zu besichtigen. Das weiß auch die Opposition – aber darum geht es den Liberalen und Christdemokraten auch nicht.

ANDREAS WYPUTTA