Auf‘s Abstellgleis

Kirchen und Gewerkschaften geißeln Vorhaben der Arbeitsagentur, zehntausende Billigjobs zu schaffen

Der Plan der Arbeitsagentur, tausende Langzeitarbeitslose und Sozialhilfeempfänger in gemeinnützige Arbeit zu zwingen, hat Proteste von Gewerkschaften und Opposition provoziert. Auch die Diakonie kritisierte, „2-Euro-Jobs geben arbeitslosen Menschen keine Perspektive“.

Wie berichtet sollen Arbeitslosengeld-II-Bezieher, die keine reguläre Stelle angeboten kriegen, gemeinnützige Billigjobs etwa im sozialen Bereich oder der Stadtreinigung übernehmen. „Wir warnen vor einseitiger Betrachtung des Einsatzes von Arbeitslosen im sozialen Bereich“, erklärte gestern die Diakonie. Für die meisten Tätigkeiten werde dort „qualifiziertes und hoch motiviertes Personal“ gebraucht.

Langzeitarbeitslose dürften nicht zur „Billigkonkurrenz“ für reguläre Arbeitskräfte gemacht werden, mahnte auch der DGB und fordert Mindeststandards für öffentlich geförderte Beschäftigung wie „angemessene“ Löhne und Qualifizierung.

Auf Letzteres drängt auch die GAL, denn auch gemeinnützige Arbeit müsse der Integration in den regulären Arbeitsmarkt dienen. Andernfalls erwiesen sich die Billigjobs als „Abstellgleis für Langzeitarbeitslose“. Eva Weikert