lokalkoloratur

Der Mann hat sein Haumesser verloren, und jetzt rätseln alle, wo Rüdiger Nehberg, der letzte verbliebene Abenteurer unter Hamburgs Konditormeistern, abgeblieben ist. Fest steht: Vor einer Woche hat er sich im brasilianischen Urwald abseilen lassen. Kurz danach hat er sich einmal per Satellitentelefon gemeldet, den Verlust eben jenes berühmten Messers beklagt, den bedeutungssschweren Satz gesagt: „Es ist mühsamer, als ich vermutet hätte“, und seitdem ist Funkstille. 1000 Kilometer allein, so gut wie ohne Ausrüstung und zu Fuß hat sich Nehberg selbst als diesjährigen Verdauungsspaziergang verordnet. Er habe sich aus einer kürbisähnlichen Pflanze ein Floß gebaut, berichtet seine Freundin Annette Weber noch und sagt, dass sie sich „nicht wirklich Sorgen“ um den 68-Jährigen mache. Es könne genug Ursachen geben, warum er sich nicht melde. Dass Nehberg von einer Anakonda aufgefressen worden sei, sei eher unwahrscheinlich. Na, denn. AHA