VORMERKEN
: Von der Geburt einer Jugendbewegung (das war vor Jahren)

Mit dem Bild einer altersfleckigen Hand am Plattenarm und der Aufforderung „Denken Sie an Ihre Zukunft“ hatte vor einiger Zeit die Berliner Sparkasse Techno-DJs daran erinnert, dass auch sie sterblich sind. All die verbrannten Nächte – am Ende verbrennen sie einen selbst. Der Gedanke an die eigene Sterblichkeit aber lag den 150 Ravern, die einst unter dem Motto „Friede, Freude, Eierkuchen“ über den Ku’damm hotteten, noch denkbar fern. Sie hatten nichts als Zukunft. Das war auf der ersten Loveparade, im Jahr 1989. An die damalige Aufbruchsstimmung will der Loveparade-Begründer Dr. Motte auf der „party like it’s 1989“ erinnern. Im Wendejahr war Techno für ihn der „Underground-Soundtrack der Wiedervereinigung“, aus dem Häuflein vom Ku’damm wurde eine weltweite Jugendbewegung und Berlin zur Hauptstadt der elektronischen Musik. Grund genug für das Haus der Kulturen der Welt, das zwanzigjährige Jubiläum der Loveparade in die Veranstaltungsreihe „1989 – Globale Geschichten“ aufzunehmen und zwischen Pinochet und Chomeini zu postieren. Gründerväter des Techno wie Mijk van Dijk, Rok und Hardy Hard werden morgen die Botschaft des Rave vermitteln, die Westbam einst auf den Punkt brachte: „Bam, bam, bam.“ PP

„Party like it’s 1989“: Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles Allee 10 Samstag, 21. Februar, 22 Uhr. Eintritt frei, www.hkw.de