reisenotizen
: Flugboom

Rund 32,2 Millionen Fluggäste reisten im ersten Halbjahr 2003 von Deutschland aus ins In- und Ausland. Das waren 3,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, die Zahl der Fluggäste mit Auslandsziel (22,2 Mill.) nahm allerdings lediglich um 0,8 Prozent zu. Zulegen konnten vor allem die Inlandsflüge, was in erster Linie auf die Dumpingpreise der Fluggesellschaften zurückzuführen ist: 10,5 Millionen reisten per Flieger zu einem Inlandsziel, ein Plus von 9,3 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2002. Von der neuen Reiselust konnte besonders der Flughafen Köln-Bonn profitieren, von dem viele Billigflüge starten: Insgesamt flogen 55,38 Prozent mehr Passagiere, insgesamt 1,777 Millionen, hier ab, wie das Statistische Bundesamt berichtete. Dabei hätten die innerdeutschen Flüge um 30,54 Prozent auf 823.370 zugenommen. Einen enormen Anstieg verzeichneten die Flüge in Richtung Italien: Nach knapp 14.000 Passagieren im ersten Halbjahr 2002 wurden nun rund 173.500 gezählt. Anja Stenzel van Melis, Sprecherin des Flughafens Köln-Bonn, sagte denn auch, dass diese enormen Steigerungen vor allem auf das Billigfliegerangebot – etwa nach Pisa oder Venedig – zurückzuführen sei. Aber auch andere Zielgebiete, die von Köln-Bonn angesteuert werden, verzeichneten riesige Zuwächse: So stieg die Zahl der Fluggäste in Richtung Großbritannien um 92,09 Prozent auf 140.000, nach Frankreich um 483,65 Prozent auf knapp 80.000 und nach Spanien immerhin noch um 28,58 Prozent auf 245.000. Die Statistiker aus Wiesbaden haben die neue Fluglust auch nach Zielen untersucht und festgestellt, dass zu den großen Gewinnern Italien (plus 14 Prozent auf 1,683 Millionen) und Österreich (plus 13,8 Prozent auf 769.000) gehören. Auch das beliebte deutsche Reiseziel Spanien konnte zulegen, wenngleich mit einem Plus von 4,3 Prozent auf 3,978 Millionen nicht ganz so stark. Deutliche Rückgänge musste dagegen die Türkei hinnehmen: Minus 14,2 Prozent auf 1,532 Millionen Fluggäste zählte das Bundesamt. Auch Afrika war nicht mehr so sehr als Ziel gefragt. So reisten 19,5 Prozent weniger nach Ägypten (316.000) und 34,2 Prozent weniger nach Tunesien (195.000). TAZ