Schill-Partei fällt in Wählergunst

HAMBURG afp ■ Die Schill-Partei ist nach dem Skandalauftritt ihres Gründers Ronald Schill in der Wählergunst in Hamburg abgestürzt. Nach einer gestrigen Umfrage des Emnid-Instituts käme die Partei des entlassenen Innensenators nur noch auf 6 Prozent der Stimmen, falls am Sonntag in der Hansestadt Bürgerschaftswahl wäre. Bei der Wahl 2001 hatte die Partei noch 19,4 Prozent erreicht. Dagegen dürfen sich Bürgermeister Ole von Beust und die CDU als Sieger der Krise fühlen: Die CDU käme auf 38 Prozent und wäre damit die stärkste politische Kraft; vor zwei Jahren hatte sie 26,2 Prozent erreicht. Der Umfrage zufolge würde die in einer Mitte-Rechts-Koalition mit CDU und Schill-Partei regierende FDP unverändert auf 5 Prozent kommen. Die SPD kann demnach nicht von der Affäre profitieren und würde im Vergleich zu 2001 mit einem Minus von 1,5 Punkten bei 35 Prozent liegen. Die Grünen könnten deutlich von 8,6 Prozent auf jetzt 13 Prozent zulegen. Die von SPD und Grünen geforderten Neuwahlen lehnten 50 Prozent der Befragten ab, während 48 Prozent sie befürworteten.