Tansania soll warten

GAL fordert, Eröffnung des Tansania-Parks in Jenfeld zu verschieben, bis ein ausgereiftes Konzept vorliegt

Die Eröffnungsfeier des Tansania-Parks in Jenfeld soll verschoben werden, bis ein ausgereiftes Konzept für die Kolonial-Gedenkstätte vorliegt. Das will die Wandsbeker GAL heute Abend im Hauptausschuss beantragen. Die GAL stützt sich auf die Antwort auf eine große Anfrage zu dem Vorhaben. Diese mache deutlich, „dass das gesamte Projekt voller Widersprüche und Ungereimtheiten steckt, die eine Eröffnung des Parks am 5. September unverantwortlich erscheinen lassen“, erklärte Fraktionssprecherin Christiane Blömeke.

Wie berichtet, sind auf dem Gelände der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne zwei Reliefs aufgestellt worden, die an den Ostafrika-Feldzug im Ersten Weltkrieg unter Beteiligung Einheimischer erinnern. Außerdem steht auf dem eigens eingezäunten Gelände ein Denkmal für die deutschen Kolonialtruppen und das Afrika-Korps des Zweiten Weltkrieges. Die Exponate werden auf kleinen Tafeln kommentiert. Ob es eine Begleitausstellung geben wird, ist ungewiss.

Die GAL kritisiert, dass der Kulturkreis Jenfeld das alleinige Nutzungsrecht für die Anlage und die umstrittenen Askari-Reliefs erhalten soll. Der Verein, der das Projekt initiiert hat, solle zwar für die Unterhaltung und den Betrieb der Anlage aufkommen, verfüge aber nach Auskunft des Bezirksamtes „über keine eigenen finanziellen Ressourcen“. Überdies sei ungeklärt, wie die unerlässliche Begleitbroschüre finanziert werde, mit der die Besucher des Parks informiert werden sollen. „Die Planung für so ein sensibles Thema wie die deutsche Kolonialherrschaft kann doch nicht unter dem Zeitdruck eines Staatsbesuchstermines durchgezogen werden“, mahnte Blömecke. knö