Iran liefert Terroristen aus

Al-Qaida-Männer sind an Saudi-Arabien übergeben worden, da sie dessen Staatsbürgerschaft besitzen

TEHERAN dpa ■ Die iranische Regierung hat bestätigt, dass sie einige der im Land festgenommenen Mitglieder des Terrornetzwerks al-Qaida an Saudi-Arabien ausgeliefert hat. Nach einem gestrigen Bericht der amtlichen Nachrichtenagentur Irna sagte der iranische Botschafter in Riad, Ali Askar Chadschi, die ausgelieferten Al-Qaida-Mitglieder hätten die saudi-arabische Staatsangehörigkeit gehabt.

Iran hatte im vergangenen Monat die Festnahme wichtiger und weniger wichtiger Al-Qaida-Mitglieder offiziell bestätigt. Der saudi-arabische Innenminister Prinz Naif Ibn Abdelasis erklärte Anfang Juli, beide Länder verhandelten über die Auslieferung mutmaßlicher saudischer Al-Qaida-Mitglieder.

Seit dem Ende des Krieges in Afghanistan 2001 sind schätzungsweise 500 mutmaßliche Terroristen in Iran festgenommen worden. Nach Informationen arabischer Medien soll unter den Festgenommenen mindestens einer der Söhne von Ussama bin Laden sein. Auch Bin Ladens Stellvertreter, Eiman al-Sawahiri, der Al-Qaida-Sprecher Suleiman Abu Gheith sowie der mutmaßliche Al-Qaida-Kommandeur Abu Mussab al-Sarkawi sollen unbestätigten Berichten zufolge in iranischer Haft sitzen. Sawahiri ist allerdings Ägypter, Abu Gheith stammt aus Kuwait und Sarkawi ist Jordanier.

Die iranische Regierung hat mehrfach dementiert, dass sie mit den USA im Geheimen über einen Austausch von inhaftierten Al-Qaida-Terroristen gegen Mitglieder der iranischen Oppositionsgruppe der Volksmudschaheddin verhandelt.