Horner Bad: SPD macht Druck

Fraktion besteht auf einem „Gesamtkonzept“ für alle Bäder und ist gegen eine Extrawurst. Am Donnerstag erwartet sie vom Sportsenator eine klare Ansage

Bremen taz ■ Die SPD-Fraktion hat gestern der Idee, das Horner Bad mit einem „Moratorium“ aus den aktuellen Schließungsplänen herauszulösen, nicht zugestimmt. Am Donnerstag soll Sportsenator Thomas Röwekamp zur Sitzung der Sportdeputation ein bereits mehrfach angemahntes schriftliches Gesamtkonzept für die Bremer Bäder vorlegen, forderte die SPD-Fraktion einstimmig.

Der sportpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Jürgen Pohlmann, sagte dazu: „Es ist ein Unding, dass auch sechs Wochen nachdem der Sportsenator zusammen mit seinem christdemokratischen Kollegen vom Bauressort öffentlich baden gegangen ist, immer noch kein schlüssiges Konzept zur Zukunft der Bremer Bäder vorliegt. Nun zeigt sich, dass der Sprung ins Becken offenbar ein reiner PR-Gag war.“ Dabei ahnt die SPD-Fraktion, dass es auch am Donnerstag kein Finanzierungs-Konzept geben wird.

Offensichtlich will die SPD nicht der CDU den populären Erfolg in Horn überlassen, wenn der auf Kosten anderer Bäder gehen könnte. Ein Beleg dafür könnte das Insistieren der SPD-Fraktion auf einem Gesamtkonzept sein – aus dem hervorginge, was aus den Bädern wird, die nicht in wichtigen CDU-Wahlbezirken liegen. Das Jahr 2004 für das Horner Bad ist dabei von den Planungen bisher nicht betroffen – die Sanierung des Bades, für die die erforderlichen 2,6 Millionen Euro fehlen, steht erst für 2005 an.

Nach Koalitionsvereinbarung sollen für das Freibad Blumenthal ab 2004 keine weiteren Mittel bereitgestellt werden. Das Hallenbad Sebaldsbrück soll zum Kombibad weiterentwickelt und das Freibad Schlosspark nicht über die Saison 2005 hinaus betrieben werden. Dass auf das Heidbergbad mit Hinweis auf den Badesee im Grambker Sportpark verzichtet werden soll, war schon früher beschlossen worden. Wenn Details an diesem Konzept verändert werden sollten, müsse das in seinen Auswirkungen auf das Gesamtkonzept dargestellt werden, so die SPD-Fraktion. Und der „vom Sportressort vorgesehene Veräußerungserlös von nicht genutzten Grundstücken und Immobilien zur Sanierung des Gesamthaushaltes müsse in vollem Umfang erbracht werden.“ kawe