Besser Atmen
: Autofreie Ruhrzone

Der Luftreinhalteplan für Düsseldorf ist ein Witz. Mit ein paar grünen Ampeln und weniger Falschparkern kann die Luft einer Stadt mit zehntausenden PendlerInnen nicht sauberer werden. Schuld hat Oberbürgermeister Joachim Erwin, der schon in seiner ersten Amtshandlung Fahrradwege abschaffen ließ und sich als Auto-Fan outete. Schuld haben aber auch das Land und die Bezirksregierungen: NRW-weit gibt es nur drei Reinhaltepläne: Einen für Düsseldorfs Süden, und jeweils einen für Industriestandorte in Hagen und Duisburg.

KOMMENTAR VONANNIKA JOERES

Dabei hat zum Beispiel Bayern, das wesentlich autofreiere und grünere Land, stellt gleich dutzend solcher Pläne auf. Einzig sinnvoll wäre allerdings ein gemeinsames Luft-Konzept für den gesamten Rhein-Ruhr-Raum. Wenn Düsseldorf Straßen sperrt, das Parken verteuert und Raserei begrenzt, sind BürgerInnen autofanatisch genug, um einfach die nächste Stadt anzusteuern. Bevor sie sich in viel zu teure und selten kursierende Busse setzen, würden sie sich schnellstens in ihren schicken neuen Golf schwingen und zum Einkaufen oder für den Kinobesuch nach Duisburg oder Oberhausen heizen und dann dort reichlich Stickoxide ausstoßen.

Für reine Luft hat das Ruhrgebiet also nur eine Chance: Den Nahverkehr flächendeckend verschönern, verbilligen und öfter fahren lassen. Und in jeder Stadt Autofahren zu einem Stop- and Go zu machen.