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Internet-Telefonie ist eine günstige Alternative für Firmen mit vielen Standorten. Auch Privatkunden können jetzt einfach einsteigen – es lohnt sich aber längst nicht für alle

bremen taz ■ Internet-Telefonie kann mittlerweile auch für Privatkunden den herkömmlichen Telefonanschluss ersetzen. Entsprechende Telefone oder Adapter zum Umrüsten des alten Geräts gibt es mittlerweile für knapp 100 Euro. Noch lohnt sich der Umstieg aber nur für wenige – Firmenkunden profitieren nach wie vor am meisten.

Die sogenannte „Voice over IP“-Technologie nutzt das weltweite Datennetz statt der normalen Telefonleitung, um Gespräche zu übertragen. Der Hauptvorteil ist, dass für Anrufe ins gleiche Netz keine Kosten anfallen – egal wie weit die Anschlüsse voneinander entfernt sind. Vor allem Unternehmen mit mehreren Standorten telefonieren so günstiger.

Privatanwender können „Voice over IP“ entweder mit einem Computer plus Headset oder einem speziellen Internet-Telefon nutzen. Auf dem PC wird einfach eine meist kostenlose Software installiert. Der Nachteil: Um erreichbar zu sein, muss der Computer immer laufen. Spezielle „Voice over IP“-Telefone benötigen eine Breitbandverbindung mit dem Internet (am besten DSL, mindestens ISDN) und funktionieren dann wie eine herkömmliche Anlage. Wer sein altes Gerät weiter benutzen will, kann auch einen Adapter zwischen Telefon und Anschlussbuchse schalten.

Der Minutenpreis von „Voice over IP“ ist mit ca. zwei Cent für alle Gespräche ins Festnetz deutlich günstiger als bei normalen Anschlüssen. Eine Grundgebühr gibt es in der Regel nicht. Hinzu kommen allerdings die Kosten des Breitband-Anschluss und die Online-Gebühren. „Voice over IP“ dürfte sich also nur für diejenigen lohnen, die auf einen Breitbandzugang zum Internet ohnehin nicht verzichten wollen.

Auch erhält man nicht automatisch eine Rufnummer mit der Vorwahl seines Wohnorts, sondern wählt aus einer Liste mit Vorwahlen größerer Städte im In- und Ausland. Anrufer aus dem Festnetz zahlen dann den Preis, den ein Telefonat in dieses Ortsnetz kostet. Der Vorteil: Egal wo sich das Internet-Telefon befindet, es hat immer die gleiche Rufnummer. So kann ein Anruf nach Australien genausoviel kosten wie ein Ortsgespräch in Bremen. Internet-Telefonierer ausserhalb größerer Städte gucken dafür in die Röhre: Ruft der Nachbar bei ihnen an, kommt es gleich so teuer wie ein Ferngespräch. ado

Angebote zu Internet-Telefonen und Adaptern z.B. unter www.sipgate.de oder www.nikotel.de