Selbstfinanzierte Arbeit

DUISBURG taz ■ In einem offenen Brief an die Duisburger Oberbürgermeisterin Bärbel Zielig (SPD) deckt die Dienstleistungsgewerkschaft verdi eine neuartige Arbeitsbeschaffungspraxis auf: Der städtische Beigeordnete Jürgen Dressler habe in einem Schreiben – Kraft seines Amtes und mit offiziellem Briefkopf der Stadt Duisburg – alle Mitarbeiter seines Dezernats aufgefordert, einen Teil ihres Einkommens zu spenden, um damit einen Ausbildungsplatz zu schaffen, schreibt der Geschäftsführer von verdi Duisburg, Thomas Keuer, an die Oberbürgermeisterin. Es sei schon ein starkes Stück, wenn die Arbeitnehmer ihre Arbeitsplätze selber finanzieren sollten, findet Keuer. Allerdings seien weder Personalrat, noch Personalamt von der Ausbildungsplatzinitiative informiert worden. Die Bürgermeisterin solle dafür sorgen, dass „425 Beschäftigte nicht weiter in Gewissensnot gebracht werden“, fordert die Gewerkschaft. MIB