Mehr Platz zum Promenieren

Am Montag beginnen die Vorbereitungen für die Umgestaltung der Kölner Ringe. Weniger Autos sollen die Meile für Fußgänger und Radfahrer attraktiver machen

Köln taz ■ Vielleicht wird aus den Ringen doch noch eine richtige Flaniermeile: Mitte August wird auf dem Teilstück zwischen Aachener Straße und Ehrenstraße für sechs Monate das neue Verkehrskonzept für den „Kölner Kuh‘damm“ getestet, die Vorbereitungen beginnen am Montag. Der Straßenraum soll dann neu aufgeteilt werden: Der Bürgersteig wird verbreitert, der Radweg kommt in die bisherige Parkplatzreihe und der rechte Fahrstreifen wird zum „Mehrzweckstreifen“, der je nach Uhrzeit zum Fahren, Parken oder Ein- und Ausladen genutzt werden kann.

In den vergangenen Jahren hatte es um die Neugestaltung der Ringe immer wieder öffentliche Diskussionen gegeben. 2002 etwa hatte die Stadt die Ringe zwischen Friesenplatz und Pilgrimstraße an Wochenenden versuchsweise ganz für Autos gesperrt, um den Fußgängern ein ungestörtes Flanieren zu ermöglichen. Wegen mangelnder Akzeptanz wurde das Projekt allerdings nach einigen Monaten wieder abgebrochen.

Das neue Konzept, das der Bau- und Verkehrsausschuss im Juni gegen die Stimmen der FDP abgesegnet hatte, ist Ergebnis eines mehrmonatigen Diskussionsprozesses mit Vertretern der Interessengemeinschaft von ansässigen Geschäftsleuten, Politik und interessierten Bürgern, die per Internet-Forum ihre Meinung loswerden konnten. Die Testphase soll von der Verwaltung intensiv begleitet und beobachtet werden, um festzustellen, ob die neue Regelung angenommen wird und wo eventuell nachgebessert werden muss.

Derweil prophezeit die Kölner FDP schon jetzt den „Reinfall des Jahres“, der das „Verkehrschaos“ an Kölns „staugeplagtesten Kreuzungen“ nur wachsen lasse. Und die verkehrspolitische Sprecherin der Partei, Christtraut Kirchmeyer, verspricht, sich „für den Abbau der Diskriminierung von Autofahrern einzusetzen.“

Susanne Gannott