Mitsprache für Wirtschaft

Senator Rudolf Lange stellt seine Pläne zur Umorganisation der Berufsschulen vor

Bildungssenator Rudolf Lange (FDP) hat gestern im Senat seine Pläne zur Neuordnung der schulischen beruflichen Bildung vorgestellt. Die bisherigen Berufsschulen sollen in eine neue Stiftung überführt werden. Über diese soll die Wirtschaft maßgeblichen Einfluss auf die Lehrpläne der Auszubildenden bekommen. „Mehr Gemeinsamkeit von Wirtschaft und Schule vor Ort, weniger Staat und mehr Eigenverantwortung sowie eine stärkere Eigenständigkeit der Schulen – das sind die Kernpunkte der Reform“, erklärte Lange.

Er verspricht sich von der neuen „Stiftung berufliche Bildung“, dass die Ausbildung der Lehrlinge qualifizierter wird und durch die „Kundenorientierung“ an der Wirtschaft von dieser mehr Ausbildungsplätze geschaffen werden. Organisatorisch werden jeweils mehrere Schulen unter Leitung eines Geschäftsführers zur „branchenorientierten Schule Hamburgs zusammengefasst“. Die Standorte sollen sich dadurch nicht verändern.

KritikerInnen halten den Plänen Langes entgegen, dass dieser die Privatisierung der Bildung vorantreibe. Die GAL-Abgeordnete Christa Goetsch wift ihm zudem die „weitere Bürokratisierung der beruflichen Bildung“ vor. Schulleitungen, LehrerInnen und Personalvertretungen würden im neuen System erheblich weniger Mitspracherechte haben. Die GAL schlägt stattdessen vor, selbständige Berufsbildungszentren zu schaffen, die sich unter Aufsicht des Staates selbst verwalten und dem Staat und der Öffentlichkeit Rechenschaft über ihre Arbeit ablegen. EE