Zufrieden geforscht

Bremen kein Markt für private Krankenversicherer?

Bremen taz ■ Die BremerInnen sollen mit dem deutschen Gesundheitswesen zufriedener sein als irgend jemand sonst in der Republik. Das gab gestern der private Krankenversicherer Continentale bekannt.

Alljährlich lässt die Versicherung per Auftragsforschung nachmessen, wie die Zufriedenheit der Deutschen mit den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen abnimmt. Nicht etwa, „um mit schlechten Nachrichten über den Wettbewerber die eigene Branche besser darzustellen“, so die Continentale noch zur eigenen Vorgängerstudie von 2002, sondern um Preis und Leistung mit der Zufriedenheit der gesetzlich Krankenversicherten ins Verhältnis zu setzen. Aha!

Das anhand von 2.985 Befragten für repräsentativ erklärte Fazit: Bundesweit habe die Zufriedenheit der gesetzlich Krankenversicherten drastisch abgenommen. „44 Prozent sind unzufriedener als vor einem Jahr.“

Warum nun BremerInnen, gefolgt von Hamburg und Baden-Württemberg im Bundesländer-Vergleich so wenig zu klagen haben, weiß die Versicherung allerdings nicht. Diese Frage müsse eher an die Wissenschaft gerichtet werden – „oder an die politisch Verantwortlichen“, sagt Klaus Danker, Sprecher des Dortmunder Versicherers. Dass der nun anhand der erhobenen Daten eine prima Marketing-Offensive andenken könnte, dementiert Dankert nicht. Kombiniert mit Informationen über Einkommen beispielsweise böten die Unzufriedenheitsanführer Hessen und Nordrhein-Westfalen ideale Zielgruppen. Bremen dagegen weniger. ede