rechte strategien
: Subkulturelle Hegemonie

Die Strategie der extremen Rechten geht auf. Sie unterwandern die verschiedenen Jugendkulturen und Szenen. Sie arbeiten im Kampf um politische und subkulturelle Hegemonie mit versteckten Symbolen und verzichten auf offensichtliche Nazi-Rhetorik. Sie sind nicht erkennbar und dadurch auch kaum angreifbar. Welcher „Normalbürger“ würde hinter dem so genannten „Mitternachtsberg-Festival“ eine Veranstaltung vermuten, auf der Verbindungen zwischen der Darkwave-Szene und der Neuen Rechten hergestellt werden sollen? Ein Crash-Kurs in völkisch-germanischer Mystik wäre wohl die Mindestvoraussetzung.

KOMMENTAR VONHOLGER PAULER

Die rechten Ableger machen in der Darkwave-Szene nur einen kleinen Teil aus. Die auf Individualismus, Antimodernismus und Elitedenken ausgerichtete Szene bietet allerdings eine gute Angriffsfläche für rechtsextremes Gedankengut. Vor allem wenn sie mit nordischer Symbolik gepaart wird.

Die Beschäftigung mit der Thematik, vor allem im Bereich der Subkulturen, hat gerade erst angefangen. Nur die Wenigsten wissen: Wer ist „guter“ Skin oder „guter“ Waver und wer ist „böse“. Die uninformierte Öffentlichkeit steht der Entwicklung relativ hilflos gegenüber. Anders ist es nicht zu erklären, warum Stadt und Förderkreis ihre Einwilligung zum Festival gegeben haben, ohne nachzuforschen, wen sie sich in die Burg holen. Schon der Name sollte für Irritationen sorgen. Aufklärung tut Not.