Hausklärwerk

Umweltbehörde fördert Einbau von Grauwasser-Recycling-Anlagen von der Größe eines Kleiderschranks

Die Umweltbehörde unterstützt mit einem neuen Förderprogramm das Brauchwasser-Recycling. Die Anlagen sollen Wasser aus der Körperpflege soweit aufbereiten, dass es für die WC-Spülung, die Waschmaschine oder zum Wässern des Gartens verwendet werden kann. Grundeigentümer und Wohnungseigentümergemeinschaften, die sich eine solche Anlage zulegen wollen, werden mit einem Pauschalbetrag von 1.500 Euro unterstützt. 2004 können insgesamt 30 Anlagen gefördert werden.

„Wir tun das aus zwei Hauptgründen“, sagt Umweltstaatsrätin Herlind Gundelach. „Trinkwasser – in Hamburg von exzellenter Qualität – ist zu schade, um es als Transportmittel für Fäkalien zu missbrauchen. Und: Grauwasser-Recycling ist eine innovative Technik, die sich zum Exportschlager entwickeln könnte, denkt man zum Beispiel an die touristischen Zentren des Südens.“ Das Hamburger Förderprogramm sei bundesweit das erste seiner Art.

Die Klärtechnik ist heute so weit fortgeschritten, dass die Anlagen in einen Kleiderschrank passen würden. Das Abwasser kommt über getrennt geführte Abwasserleitungen aus Duschen, Badewannen und Waschbecken. In der Minikläranlage wird es zuerst gefiltert und dann in der Regel biologisch, mit Hilfe gefräßiger Mikroorganismen, aufbereitet. Zu den Förderbedingungen gehört, dass das Wasser anschließend ohne Chlor desinfiziert werden soll. Dafür in Frage käme zum Beispiel UV-Licht. Das geklärte Wasser muss die Qualitätskriterien der EU-Badegewässer-Richtlinie erfüllen und darf nicht durch Trinkwasserleitungen fließen. Die Installation muss dem Gesundheitsamt des Bezirks gemeldet werden. knö

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