Breitseite gegen ver.di

Potenzieller Käufer des Landesbetriebs Krankenhäuser fühlt sich von ver.di-Chef Wolfgang Rose verunglimpft

Als Elmar Willebrand, Geschäftsführer der Asklepios Kliniken GmbH gestern die Hamburger Morgenpost aufschlug, fuhr er aus der Haut. Die Mitarbeiter des Klinikums Offenbach, konnte Willebrand lesen, müssten auf fast zehn Millionen Euro verzichten als Vorleistung dafür, dass Asklepios das 1.078-Betten-Krankenhaus übernehmen werde. Die tariflichen Einschnitte für die Bediensteten seien ein „alarmierendes Beispiel“ für die „Unseriosität“ von Asklepios, wurde Hamburgs ver.di-Chef Wolfgang Rose zitiert, bekanntlich ein entschiedener Gegner eines Verkaufs des Hamburger Landesbetriebs Krankenhäuser (LBK) an Asklepios.

„Ich bin von den Hamburger Privatisierungsgegnern vieles gewohnt, aber dieses Machwerk überschreitet die Schmerzgrenze“, poltert Willebrand. Mitnichten sei Asklepios an einer Übernahme des Offenbacher Krankenhauses interessiert, das hätte „vor zwei Jahren mal zur Diskussion“ gestanden. Die Einschnitte, die die Bediensteten der sich in öffentlicher Trägerschaft befindenden Klinik hinnehmen müssten, seien das Ergebnis eines von ver.di ausgehandelten „Notlagentarifvertrags“, der eine 1,5-prozentige Lohnkürzung und den Wegfall sämtlicher Zulagen für Nacht-, Wochenend- und Schichtarbeit vorsieht.

Willebrand: „Wenn ver.di-Chef Rose diesen von ver.di selbst verhandelten Tarifvertrag als unseriöses Machwerk von Asklepios brandmarkt, obwohl wir damit rein gar nichts zu tun haben, ist das infam.“ Ver.di schrecke „offenbar vor keiner Verdrehung der Wahrheit zurück um Menschen zu verunsichern“. Gegen die MoPo hat der Klinikbetreiber inzwischen rechtliche Schritte eingeleitet. Marco Carini