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: Glashäuser zerhagelt

Ein Gewitter mit schwerem Hagelschlag hat am Sonnabend einen Großteil der Gewächshäuser von 60 Betrieben in Hamburg zerstört und sehr großen Schaden angerichtet. Am schlimmsten betroffen war der Ortsteil Kirchwerder in den Vier- und Marschlanden. „Es sind taubeneigroße Hagelkörner runtergekommen“, sagte gestern Feuerwehrsprecher Thorsten Grams. Mehr als 400 Helfer von 40 Feuerwehren und dem Technischen Hilfswerk waren den ganzen Tag damit beschäftigt, die Glasreste aus den Rahmen zu brechen, um eine Verletzungsgefahr bei den weiteren Aufräumarbeiten zu verhindern.

Grams sagte, es gebe es noch keine Schätzung der Schadenshöhe. Nach seinen Informationen seien von den Betrieben, die in dem betroffenen Gebiet im Südosten der Hansestadt Gemüse und Blumen anbauen, einige gegen den Hagelschaden versichert, andere nicht. Besonders der Verlust an Pflanzen sei wegen hoher Prämien kaum versichert, sagte ein Betroffener. Viele Gemüsebauern befürchten, wegen der vielen kleinen Glassplitter auch den Erdboden austauschen zu müssen, um zu verhindern, dass Glas versehentlich mit den Pflanzen in den Handel gelangt. Grams berichtete von einem Unternehmer, bei dem allein etwa 4.500 Quadratmeter Glasfläche zu Bruch gegangen sind. Der Feuerwehreinsatz dagegen war jedenfalls kostenfrei. Wie auch bei Überschwemmungen gelte „Zustand: Ausnahme“.

Am Samstagnachmittag war ein Gewitter über Hamburg gezogen, das örtlich sehr eng begrenzte Hagelschauer brachte. Nach Berichten von Anwohnern dauerte das Spektakel in Kirchwerder nur acht Minuten. Manche Betriebe aber, so die Prognose, könnten erst „in einigen Wochen“ die Arbeit wieder voll aufnehmen. ots/taz