lokalkoloratur

Es ist nicht sein erster Preis. Das Engagement des Rupert Neudeck ist schon oft für ehrenwürdig erkannt worden. Insofern wird ihn die Verleihung des „Marion-Dönhoff-Preises für internationale Verständigung und Versöhnung“ womöglich nicht zu Tränen rühren. Etwas Besonderes ist es dennoch: Schließlich wird der Preis, ausgelobt von der Zeit-Stiftung, mit 20.000 Euro dotiert und überreicht am 30. November im Thalia-Theater, erstmals vergeben. Und der Erste in einer Reihe zu sein, ehrt. Man darf davon ausgehen, dass auch dieses Geld nicht in der Privatschatulle des kantigen Journalisten landen wird, sondern in sein neues Projekt hineingesteckt wird. Nachdem Neudeck über Jahrzehnte Mister Cap Anamur war und die Organisation nicht zuletzt wegen seiner direkten und unbequemen Art auf- und ausgebaut hatte, sind jetzt die „Grünhelme“ dran: Ein Projekt zur christlich-muslimischen Freundschaft, erwachsen aus dem Krieg in Bosnien. Man kann Herrn Neudeck noch viele Preise wünschen. AHA